2010 – Lions Club spendet für Gambia

(Rheinische Post vom 2. Juni 2010)

VON CORNELIA BIRTH  

Erkelenz Der Erkelenzer Gambiaverein Sena Nursery School freut sich zum zweiten Mal über eine Spende des Lions Club Selfkant – diesmal in Höhe von 3000 Euro. Die kommen vor allem Kindern aus dem Dorf Niumi Lamin zugute. 

  
 
   
3000 Euro überreichte Heiner Breickmann, Präsident des 1962 gegründeteten Lions Clubs Selfkant, Drs. Natascha Janssen, Vorsitzende des Erkelenzer Gambia-Vereins Sena Nursery School.
 
Die Welt ein Stück besser machen – so lautet das hehre Motto des Lions Club. Und so durfte sich der Erkelenzer Gambiaverein Sena Nursery School das zweite Mal über eine Spende des Lions Clubs Selfkant freuen – und zwar über 3000 Euro. “Wir sind sehr beeindruckt von der selbstlosen Hilfe des Vereins, weil das Geld ohne Verwaltungsaufwand wirklich dort ankommt, wo es gebraucht wird”, so begründeten Dr. Heiner Breickmann und Dr. Axel Schlicht ihre Entscheidung, das Engagement des Vereins im Dorf Niumi Lamin zu unterstützen, das vor allem auch Kindern Perspektive gibt.
 
Dementsprechend groß war die Freude bei der Vereinsvorsitzenden Dr. Natascha Janssen, die zugleich über den Projektstand nach ihrer Reise Anfang des Jahres berichtete. Im Oktober 2008 war ihr Vater Dr. Bernhard Janssen, der vor einem Jahr verstarb, das letzte Mal in Niumi Lamin. Die Kinder der Vor- und Grundschule säumten bei der Ankunft den Weg mit Transparenten. Diese überwältigende Anteilnahme ließ spüren, wie beliebt der Arzt weit über die Dorfgrenze hinaus war.

Der Besuch zeigte den Menschen, dass die Hilfe weitergeht – mit einer neuen Vorsitzenden, die auch mehr Einfluss auf die Unterrichtsmethoden in der 2003 gebauten Vorschule nehmen will, besser angepasst an die Grundschul-Anforderungen. Der Hauptlehrer erhielt die Auflage, ein Klassenbuch zu führen und vierteljährlich über Fortschritte, Entscheidungen und Umsetzung des Lehrplanes schriftlich zu berichten, kontrolliert vom Direktor der örtlichen Grundschule. So soll mehr Struktur und Ordnung in den Schulalltag der derzeit 170 Kinder kommen. Dass das Konzept tatsächlich greift, zeigte kürzlich der erste überaus positive Rücklauf. Natascha Janssen warb aber zugleich für Verständnis, dass “Projekte Zeit brauchen und wir unsere Werte und Normen mit Afrika abgleichen müssen”.

Ein neues Konzept ist auch für die 2005 gebaute Halle zur Lagerung der Dorfernte geplant. Es zeigte sich, dass das Gebäude von der Bevölkerung schlecht angenommen wird. Der Verein musste erkennen, “dass die Menschen, die gewohnt sind, von der Hand in den Mund zu leben, mit Logistik überfordert sind und ungewohnt große Dinge nicht überblicken können”, stellte Natascha Janssen ernüchternd fest.

Deshalb will der Verein die geplante Krankenstation zur Erstversorgung nicht neu am Standort der alten Krankenbaracke bauen, sondern direkt in die Lagerhalle integrieren, die sich idealerweise gleich neben der Vorschule befindet. “Es wird unser letztes Projekt sein, das wir beginnen werden, denn wir wollen unsere Kräfte weiter bündeln und uns nicht verzetteln”, so Janssen abschließend.
 
 
Info
Die Lions

Ursprung Der Geschäftsmann Melvin Jones hatte in Chicago 1917 die Vision, dass sich Business-Clubs für ein besseres Zusammenleben weltweit einsetzen sollten. Engagement Jugend- und Behindertenförderung, Umweltschutz, Katastrophenhilfe.

Mitglieder ca. 1,3 Mio. Mitglieder in rund 45 000 Clubs, aktiv in rund 200 Ländern und Regionen.

Internet: www.lions.de