2010 – Planung der Krankenstation

Rheinische Post vom 9. Januar 2010

Krankenstation für Gambia

Der Erkelenzer Verein Sena Nursery School möchte auch nach dem Tod seines Vorsitzenden Dr. Bernhard Janssen für das Dorf Niumi Lamin eine vernünftige medizinische Erstversorgung ermöglichen – Dr. Janssens Vermächtnis.

von Cornelia Birth

ERKELENZ Die Schockstarre beim Gambia-Hilfsverein Sena Nursery School ist überwunden: Dr. Natascha Janssen wurde in der ersten Mitgliederversammlung nach dem Tod ihres Vaters und Vereinsvorsitzenden Dr.

Bernhard Janssen auf dessen Wunsch einstimmig zur Nachfolgerin gewählt, sein Sohn Sergej Janssen zum Stellvertreter. Den Vorstand komplettieren weiterhin Witwe Tilly Janssen und Schriftführer Rechtsanwalt Achim Ringk.

Es war für alle ein schwerer, aber unerlässlicher Gang. Doch Vorstand, Freunde und Förderer blickten fest entschlossen in die Zukunft, um die Pläne zur Unterstützung des gambischen Dorfes Niumi Lamin im Sinne von Bernhard Janssen fortzuführen. Bei Sergej Janssens Rückblick auf das bisher Erreichte stand die 2003 eingeweihte Vorschule ganz oben, deren Kosten jährlich 8000 Euro betragen. Mittlerweile unterrichten in dem bereits angebauten Gebäude fünf Lehrer rund 170 Schüler.

Ein hervorragendes Projekt”

Was 1997 als privates Engagement von Bernhard und Tilly Janssen in Gambia begann, hat längst größere Kreise gezogen: 26 Mitstreiter bekannten sich in der Versammlung zum Verein. Darunter auch Dr. Harry Elsbernd, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klink für Innere Medizin des Hermann-Josef-Krankenhauses, der sich seinem im April 2009 verstorbenen Kollegen Bernhard Janssen besonders verbunden fühlt und seine Unterstützung zusicherte. „Die Vorschule ist ein hervorragendes Projekt und das Flaggschiff des Vereins”, lobte der Mediziner, der sich auch im Verein „Medizinische Direkt-Hilfe in Afrika” engagiert. Seine Erfahrungen in der Entwicklungshilfe sind für das neue Projekt in Niumi Lamin besonders wertvoll, das Bernhard Janssen noch vor seinem Tod anstrebte: eine Krankenstation zur Erstversorgung unter menschenwürdigen Verhältnissen als Ersatz für die völlig verrottete Baracke, in der auch Kinder geboren werden. Ein Maßnahmenkatalog – präzisiert vom dem bei der Planung federführenden Architekt Ernst Storms sowie Beisitzer Werner Forst – soll die optimalen Voraussetzungen für den Projektbeginn schaffen. Um sich vor Ort einen genauen Überblick zu verschaffen, reist Sergej Janssen auf Beschluss der Versammlung in Kürze nach Niumi Lamin.

Zweite Getreidemahlmaschine

Außerdem steht die 2005 erbaute Lagerhalle auf dem Prüfstand, die sich die Frauen im Dorf wünschten, um die Ernte vor raschem Verderb und Ungeziefer zu schützen. Angeregt wurde zudem eine zweite Getreidemahlmaschine, die die Pfarre St. Martin Nieder-/Oberzier spenden möchte.

 


(Alte Krankenbaracke)